Bitte freimachen! Wovon? Von glatt gebügelten Blogbeiträgen, säuberlich recherchierten Gedankenschlangen und dem, was sich aktuell als Prokrastination durchs gebildete junge Deutschland verflüchtigt.
Wobei Prokrastination die Promiskuität der Sex-and-the-City-Generation abzulösen scheint – rein wortgeflügelt selbstverständlich. Prokrastinieren ist das Aufschieben, Promiskuität der freudige Wechsel.
In Sachen Blogpflege ist es wie mit einer alten Liebe – wo gemeinsame Themen fehlen, wird sich am besten angeschwiegen. An Trennung wird gedacht. Angehörige und Nachbarn munkeln bereits. Man lebt sich auseinander. Passwörter werden vergessen, Kuchen gebacken, einer bringt den Müll runter.
Es geht um die Balance zwischen Leben und Arbeit. Arbeit gehört (nicht) zum Leben, weswegen es einen Ausgleich zwischen beiden Widersachern zu finden gilt. Selbstverwirklichung im Job. Nette Idee! Die Realität ist irgendwie anders – anstrengend eben.
Der verwaiste Blog, nicht gern gesehen – die dunkle Seite! Und doch folgerichtig. Es endet in Sehnsucht. Wo ist der gute alte Freund nur hin? Das Fenster zum Hof lässt tief blicken. Ein schlechtes Gewissen ist schon längst dahin. Prokrastinative Anfälle mittels Twitter und Xing verwunden, Beitragsentwürfe noch und nöcher. Es gibt so viel zu sagen, man sollte sich einmischen, es gilt zurechtzubiegen. Erschlagen vor Tatendrang. Erstmal ausruhen – war ein harter Tag.
Der Ausweg: Analog statt digital. Kein HD. Celluloid. Soll heißen: Machen, mittels thematisch promiskem Schreibverhaltens! Gemeinsame Themen finden – etwas zwischen elaborierten Schreibgewerken und dem täglich Brot der Kommunikationsarbeit.
Druckstelle, auch Du musst Dich verändern. Lass uns reden und geteilte Interessen finden! Du, die andere Seite, fehlst mir. Du bist mein Werk und ich wachse mit Dir. Wir müssen uns kürzer halten und ab und zu der Dinge harren. Und die Moral von der Geschicht? Wir werden sehen…
P.S.: Per Mobile zu bloggen, ist mindestens so aufregend, wie den Rubik’s Cube zu lösen – es scheitert meist am letzten Steinchen. Uuuurgh!
ÄHM, ohne jedes 2. Wort nachzuschauen verstehe ich eigentlich nur BAHNHOF.
Aber ein Lebenszeichen von dir, das finde ich doch tatsächlich nicht im Duden, sondern in erster Linie schampar nett.
Mir fällt tagsüber immer so viel ein, worüber ich bloggen könnte und abends vorm Rechner ist dann alles: Futsch!
Hallo Frau Ruth,
ja, das kenne ich auch – manchmal schreibe ich tagsüber ganze Beiträge. Allein im Kopf versteht sich. Am Abend ist dann die Luft raus und vieles erscheint irgendwie zu banal oder zu einschlägig, zu privat, zu allgemein… herrje, Bedenken gib es immer genug. Und auch mein Vorhaben, alles einfach und schnell niederzuschreiben, ist bis heute misslungen. Aber ich habe noch nicht aufgegeben und nehme mir – wider der Prokrastination – vor, mehr zu bloggen. Manchmal hilft nur, es einfach zu tun! Ich habe es mir jetzt fürs nächste Jahr ganz dick ins Was-ich-tun-will-Eckchen gestellt – immerhin! ;o)
Dir viel Glück beim Kampf gegen den inneren Schweinehund – lass es raus!!!
Viele Grüße
Franziska